Wie gelangt Müll und Plastik ins Meer?

Mit diesem Info-Blog wollen wir dieser Frage auf den Grund gehen. Was ist Fakt, wie ist die Situation in den Meeren, was können wir – und was kann jeder Einzelne tun, um Plastik und Müll in den Meeren zu verhindern?

Wir alle wissen mittlerweile, dass sich Plastikmüll im Meer befindet und dieses eine große Gefahr für die Tiere, Pflanzen und das gesamte Ökosystem Meer bedeutet. Allerdings gibt es auch neue Erkenntnisse, die wir alle dringend zur Kenntniss nehmen und uns überlegen sollten, wie wir jetzt handeln.

70 KG


Plastikmüll PRO QUADRATMETER befindet sich mittlerweile im auf dem Meeresboden – Weltweit

46 %


DES  Plastikmülls im Meer besteht aus FischereiresteN, Plastik-fischernetzeN

Plastikmüll durch Fischerei im Meer

Es ist zwar mittlerweile bekannt aber keineswegs schon im Grundwissen der Bevölkerung angekommen: Die Fischerei-Industrie hinterlässt weltweit tonnenweise Plastikmüll in den Meeren. Plastik-Strohhalme, PET-Flaschen und anderer Einwegmüll machen dagegen nur jeweils einen winzigen Bruchteil aus. Warum die Fischerei-Industrie das darf, welche Folgen daran geknüpft sind und was man dagegen tun kann, beleuchten wir im Folgenden.

150 Millionen Tonnen Plastik im Meer

Was ist MIKROPLASTIK?

MIKROPLASTIK sind alle kleinen Plastikpartikel, die kleiner als 5 Millimeter sind. Sie entstehen durch die Gesamtheit an Plastikmüll, der im Meer landet. Der Plastikmüll wird durch Herumtreiben, den Einfluss des Wetters und der Gezeiten verkleinert, bis er schließlich in unzählige winzige Teilchen zersetzt wird – das MIKROPLASTIK.

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Wenn ein KOSMETIKPRODUKT in seinen Inhaltsstoffen Bestandteile mit „POLY…“ ausweist, kann man davon ausgehen, dass MIKROPLASTIK enthalten ist. Nach der Verwendung des Produkt gelangt es in unser Abwasser und somit in unseren Wasserkreislauf.

Beim Waschen von Kleidung aus Polyester und anderen synthetischen Fasern können ebenfalls kleine Partikel gelöst werden, wieder gelangt MIKROPLASTIK in unser Grundwasser.

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Falscher Fokus und Irrglaube

Viele Menschen denken, ihr Verzicht auf beispielsweise Plastikbecher trage erheblich zur Schonung der Umwelt bei. Doch das vielfach kritisierte Einweggeschirr nebst Strohhalmen aus Plastik macht nur einen kleinen Bruchteil von Plastik im Meer aus. Natürlich es ist gut darauf zu verzichten, aber das Augenmerk sollte dennoch auf den Hauptverursacher gelenkt werden.

Der weitaus wesentlichere Teil ist Plastik durch Fischerei – ein bislang weit unterschätztes Problem. Denn die Folgen von Mikroplastik und Plastik im Meer für die Meerestiere sind fatal: Sie sterben oft einen qualvollen Tod in den Fangnetzen, die tonnenweise im Meer verbleiben. Seevögel strangulieren sich beim Versuch, aus Plastikfäden und Netzen Nester zu bauen. Viele Meerestiere verwechseln Plastikpartikel mit Futter, fressen die Teile und verhungern dadurch. Denn Plastik ist unverdaulich. In den Mägen gestrandeter Wale wurden Inhalte gefunden, die an eine Müllkippe erinnern:

Plastikteile, ausgediente Netze und Seile, Langleinen, Schnüre, sonstige übrig gebliebene Fischerei-Ausrüstung sowie auch Plastiktüten. Auch Körbe, Bojen und Leinen werden zu Fallen für die Tiere, herumschwimmende Plastikteile bedrohen ihr Leben zusätzlich.

Das große Problem dabei: Es handelt sich nicht nur um einige wenige Teile der Fischfangausrüstung, die „zufällig“ im Meer verloren gehen, sondern um gängige Praxis der Fischerei Unternehmen, Müll und Arbeitsgerät einfach auf hoher See zu entsorgen.

BEIFANG: Das zweite große Übel der Fischerei Industrie

Was ist Beifang? Als Laie könnte man davon ausgehen, dass es sich bei Beifang um die Tiere handelt, die versehentlich in Fischernetzen mitgefangen werden. Das ist leider falsch. Beifang geschieht wissentlich – er wird in Kauf genommen und von den Fischerei-Unternehmen mit einkalkuliert.

Delfine, Wale und Haie sterben einen sinnlosen Tod als Beifang. Da sich Delfine selbst von Speisefischen ernähren, werden sie zudem von Fischern als Konkurrenz betrachtet und gezielt getötet.

Die Umweltorganisation Greenpeace fordert daher die Regierungen aller Länder der Welt dazu auf, die Fischerei-Industrie zur Verantwortung zu ziehen. Die Realität steht dazu in krassem Gegensatz, denn die Fischerei-Industrie wird mit 35 Milliarden US-Dollar jährlich subventioniert – und so gut wie Nicht kontrolliert. Gebiete im Südostatlantik mit großer Artenvielfalt sollen besonders gefährdet sein.

Warum sind Haie so wichtig für die Meere?

Haie sind durch die Fischerei vom Aussterben bedroht, da jedes Jahr rund 50 Millionen von ihnen durch den Fischfang getötet werden. Das Problem daran ist, dass Haie für die Gesunderhaltung der Meere von wesentlicher Bedeutung sind, da sie das Artengleichgewicht erhalten. Sterben die Haie aus, sterben nach und nach auch andere Arten aus. Letztendlich wird auch der Mensch betroffen sein.

Nachhaltige FiSCHEREI

Gibt es nachhaltig gefangenen Fisch? Die heute noch am häufigsten angewendeten Fischerei Methoden wie das Fischen mit zum Teil Kilometer langen Treibnetzen, die Schleppnetz-Fischerei und das Verwenden von Langleinen verursachen enormen Schaden im Meer durch Zerstörung und Beifang. Generell ist beim Fischen immer mit Beifang zu rechnen, da es technisch kaum möglich aber vor Allem „nicht wirtschaftlich“ ist, so gezielt zu fischen, dass nur der Fisch gefangen wird, der auch beabsichtigt wurde zu fangen.

Eine nachhaltige Fischerei – zu 100 % OHNE BEIFANG – kann nach heutigen Möglichkeiten niemand garantieren – kein Fischerei Unternehmen und auch kein Siegel.

Was ist das MSC Siegel?

Hinter dem MSC Siegel steht dessen „gemeinnützige“ Organisation, die von Unilever und dem WWF 1999 gegründet wurde.

Was sagt das blaue MSC Siegel auf Verpackungen aus? Wofür steht es?

Es soll – in der Theorie – den Beifang regulieren und bedrohte Tierarten im Meer schützen. Dem Verbraucher, der möglichst nachhaltig gefangenen Fisch kaufen möchte, soll es genau das signalisieren: Durch das MSC-Siegel zertifizierte Fischerei. Das Problem und die Kritik vieler Umweltschützer: Die Regeln und Auflagen für das Siegel sind nicht streng genug und eine Kontrolle oder Überprüfung dieser gestaltet sich mitunter schwierig. Die Daten und Zahlen, die von den Fischereien über Beifang und andere Siegel-Kriterien übermittelt werden, sind in der Praxis nicht so einfach zu überprüfen.

Wie finanziert sich der MSC?

Der MSC finanziert sich haupsächlich durch Lizenzgebühren, die die Fischereien für die Nutzung des MSC Logos zahlen. Es besteht also ein finanzielles Interesse daran, das Fischereien das Siegel tragen dürfen und behalten. Es ist fragwürdig, in welchem Maße zu erfüllende Anforderungen zur Zertifizierung vom MSC selbst als Interesse verfolgt werden, schließt es doch gleichzeitig die eigenen Kunden aus.

Was haben Fischereien davon wenn sie das Siegel nutzen?

Eine Fischerei möchte ihren Fisch als nachhatlig deklarieren, weil die Akzeptanz der Käufer höher ist und mit „nachhaltigem“ Fisch höhere Preise erzielt werden können.

Kritik von vielen Seiten – Leider noch nicht ausreichend beim End-Verbraucher angekommen

Vor Allem Greenpeace setzt sich immer wieder mit dem MSC auseinander und kritisiert deren Kriterien und Standards für die Zertifizierung als unausreichend. Auch im Film Seapiracy wird heftige Kritik an dem MSC Siegel geäußert. Einer Stellungnahme in Form eines Interviews zu wichtigen Fragen darüber, was nachhaltige Fischerei ist, hat sich der MSC gegenüber verschiedenen Journalisten trotz mehrfacher Anfragen verweigert. Der WDR veröffentlichte 2018 ebenfalls  eine sehenswerte Dokumentation über den MSC: Das Geschäft mit dem Fischsiegel – Die dunkle Seite des MSC.

Delfinfreundlicher Thunfisch

Es gibt ebenfalls vereinzelte andere Siegel oder von Herstellern eigens entworfene Marketing-Grafiken und Logos, die auszeichnen sollen, wenn z.B. Thunfisch „Delfin-freundlich“ gefangen wird. In der Praxis gibt es hier meist ebenfalls keine strikten Regularien und erst Recht keine Kontrollen von offiziellen Stellen.

So dürfen sich tatsächlich auch solche Fischereien ein Delfinfreundliches Zertifikat vergeben, die beliebig viele Delfine als Beifang töten. Fischereien können zwar offiziell angeben, dass Sie keine Delfine beim Fischen töten, aber dadurch dass es keine Überprüfung gibt und die oft dokumentierte Realität von Umweltschutzorganisationen anders aussieht, kann auch hier nicht von Nachhaltigkeit beim Fischen gesprochen werden.

Sea Shepherd - Unabhängige Hüter der Meere

Was macht Sea Shepherd?

Sea Shepherd ist eine international tätige Umweltschutzorganisation, die sich konkret auf den Weltmeeren mit eigenen Schiffen gegen illegale Fischerei, das Töten von Meeressäugern und Schildkröten, sowie gegen die immer weiter voran schreitende Umweltverschmutzung einsetzt. Die illegalen Tätigkeiten auf See, die Sea Shepherd aufdeckt – wie zum Beispiel das Fischen oder Töten bedrohter Arten – werden an die jeweils zuständigen Behörden gemeldet, sodass diese die entsprechenden Maßnahmen, Verhaftungen etc. durchführen.

Wie finanziert sich Sea Shepherd?

Sea Shepherd finanziert sich zu 100% aus Spenden und Verkaufserlösen aus Merchandise. Außerdem arbeiten bis auf wenige Ausnahmen alle Sea Shepherd Mitarbeiter auf ehrenamtlicher Basis. In eigenen Online Shops kann man Kleidung und andere Accessoires für den Schutz der Meere kaufen. Die Kleidung wie z.B. Hoodies und T-Shirts haben mittlerweile Trendstatus erreicht. Sie tragen wichtige Botschaften zum Schutz der Meere sowie das Sea Shepherd Logo.

Plastik im Meer Schildkröte

Wie kann man Sea Shepherd unterstützen?

Am effektivsten: Geld spenden

Schiffe betanken sich nicht von selbst, Lebensmittel und Material für einen Hochseeeinsatz werden meistens nicht verschenkt. Daher ist Sea Shepherd auf Geldspenden angewiesen.

Statement am Körper tragen

Unter dem Motto "Shop to Support" kann man in den Länder-Online-Shops direkt von Sea Shepherd Anziehsachen und weitere Merchandise-Artikel wie Tassen o.Ä. kaufen.

Selber aktiv mitmachen - an Land

Ob als Supporter oder Volunteer kann Sea Shepherd immer wieder motivierte Mitarbeiter an Land gebrauchen. Ob für Messen, Infostände oder Schulen, die Aufgaben sind vielfältig.

Reden, schreiben, teilen

Über Probleme zu sprechen ist immer ein erster Schritt. Daher: Sprechen, teilen, verbreiten! Sea Shepherd ist auch in allen gängigen Social Media Plattformen vertreten. Wer einen Blog oder Reichweite hat... Nutzen!

BEI KAMPAGNEN MITMACHEN

Hart im Nehmen? Sea Shepherd sucht immer wieder motivierte Crewmitglieder für Ihre Kampagnen auf See. Vom Arzt bis zum Ingenieur wird Einiges gesucht - mentale Stärke und Durchhaltevermögen über der Norm vorrausgesetzt.

Die Problematik mit Gesetzen und Regeln auf hoher See

Staaten und Länder weltweit können und wollen die Fischerei Unternehmen nicht ausreichend überprüfen. Zum Teil fehlen die Mittel, zum Teil werden die Fischereien stark subventioniert und es herrschen Interessenskonflikte. Beifangquoten und Angaben sind fast immer nur Zahlen auf dem Papier. Sea Sheperd setzt genau hier an, indem sie direkt auf See agieren, Fischereien bei Ihren Tätigkeiten beobachten und Verstöße sowie auch illegale Aktivitäten an die Behördern weiterleiten, die dann eingreifen.

Gezüchteter Fisch - Fisch aus Zuchtfarmen

Kann man Fisch nicht besser aus Aquakultur / Fischzucht essen?

Ca. 90% allen Lachses weltweit stammt heute aus Zuchtfarmen. Die Nachfrage ist einfach zu groß, als dass die natürlichen Bestände ausreichen würden. Aber Fisch in Farmen kann sich nicht mehr selbst ernähren – es wird tonnenweise Futter benötigt.

Aus was besteht das Futter für den Zuchtlachs?

Während Lachse sich in freier Natur ebenfalls von Fisch sowie auch von Garnelen und Krebstieren ernähren, werden Zuchtlachse mit einer Futtermischung gefüttert, die nur zu ca.10-20% aus Fisch besteht. 100% Fisch als Futter wäre viel zu teuer für die Farmen und außerdem auch sinnlos, daher besteht der Rest aus pflanzlichen Bestandteilen, Ölen und Kohlenhydraten – der nichts mehr mit dem ursprünglich natürlichem Speiseplan der Lachse zu tun hat.

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Lachse aus Zuchtfarmen werden ROT gefärbt, damit sie appetitlicher aussehen. In Wirklichkeit ist das Lachsfleisch aus Zuchtfarmen weiß bis gräulich. Den Zuchtlachsen wird der Farbstoff Astaxanthin ins Futter beigemischt.

Wie gesund ist der Fisch dann noch?

Lachs aus Aquakultur enthält kaum noch Omega-3-Fettsäuren – sondern viel mehr Omega-6-Fettsäuren. Diese blockieren die Aufnahme der Omega-3-Fettsäuren, wenn wir Zuchtlachs essen. Das große Argument, Lachs oder Fisch allgemein sei gesund wegen dieser Fettsäuren – kann man bei Fisch aus Aquakultur weitestgehend streichen. Die gesunden Omega-3-Fettsäuren bekommt der Lachs durch den Verzehr von seiner natürlichen Nahrung – den Krebstieren und anderen, kleineren Fischen. In Aquakultur gibt es das nicht.

Jeder Zuchtlachs wird als Jungtier geimpft

 – mit einem Stoff der für den Menschen nachweislich gesundsheitsgefährdend ist

Besonders morbide ist die gängige Praxis der Impfung bei Junglachsen. Damit das Fleisch der Lachse später für den Transport und die Lagerung bis zum Verkauf frisch bleibt und weniger schnell verdirbt, werden die Tiere mit dem Stoff Ethoxyquin geimpft. Dies ist ein chemischer Futtermittelzusatzstoff, der seit 2011 in der Europäischen Union als Pflanzenschutzmittel / Pestizid, und auch seit 2017 als Futtermittelzusatz VERBOTEN ist. Nun ist Norwegen – der größte Produzent von Zuchtlachs – kein Mitglied der EU und setzt Ethoxyquin dennoch weiter ein und der importierte Lachs landet bei uns auf dem Teller. Der Stoff kann bei jedem, der Zuchtlachs gegessen hat, nachgewiesen werden, bei Müttern sogar in der Muttermilch.

Krankheiten in Zuchtfarmen, die in der natürlichen Umgebung so nicht auftreten

Zuchtfarmen verursachen außerdem Krankheiten oder Parasitenbefall, wie z.B die Lachslaus. Es sind Parasiten, die den Fisch befallen und qualvoll abnagen, Teile der Haut und des Fleisches richtig abfressen. Die Fische sind in Gefangenschaft krankheitsanfälliger, weil sie in engen Käfigen zu Tausenden und Abertausenden gehalten werden. Anämie, Chlamydien, Herzattacken  – sind nur einige Beispiele, unter denen die Tiere leiden. Gegen alle möglichen Krankheiten werden den Fischen Medikamente und Insektizide verabreicht – die letztendlich der Verbraucher mit isst, wenn er den Fisch verzehrt.

Fisch essen ist gesund?

Wir essen das Mikroplastik mit

Mikroplastik, dass im Meer tonnenweise herum schwimmt und von Fischen als Nahrung aufgenommen wird oder beim Atmen durch die Kiemen in den Körper gelangt - essen wir letztendlich selbst mit, wenn wir Fisch essen.

Quecksilber und Methylquecksilber

Jeder Fisch kann Quecksilber enthalten, manche mehr, manche weniger - je nach Alter, Größe. Bei folgenden Fischarten werden immer wieder besorgniserregende Quecksilberwerte festgestellt: Aal, Stör, Rotbarsch, Seeteufel, Schwertfisch, Heilbutt, Hecht, Thunfisch.

TBT - Tributylzinn

Tributylzinn (TBT) wurde u. A. in Speisefischen aus Nord- und Ostsee, sowie in Konservendosen mit Fisch und Tomatensoße nachgewiesen. Und zwar in solchen Mengen, die die Grenzwerten überschritten. TBT ist ein Antifouling-Mittel, das für den Anstrich von Schiffen benutzt wird, damit diese keine Algen oder sonstigen Meeresbewuchs ansetzen. In Deutschland ist der Stoff in Holzschutzmitteln zwar seit Anfang der 90er Jahre verboten. in anderen Ländern jedoch nicht. TBT ist vom Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin als ein Stoff eingestuft, von dem bei längerer Zuführung ernste Gesundheitsschäden ausgehen können.

Cyclo-di-BADGE (CdB)

Bei Fisch aus Dosen - der in Öl eingelegt ist - ist oftmals CdB enthalten. Dieses ist ein Molekül, das aus Bisphenol A (BPA) und Bisphenol A-diglycidylether (BADGE) besteht und als Nebenprodukt bei der Herstellung von Epoxidharzen entsteht. Die Fischdosen (wie übrigens auch anderen Konservendosen) werden von Innen und am Deckel damit beschichtet, um die Lebensmittel zu konservieren. Das Bundesinstitut zur Risikobewertung räumt ein, dass bei überdurchschnittlichem Verzehr von CBD gesundheitsliche Beeinträchtigungen wie auch langfristige Negativ-Folgen entstehen können.

Zuchtlachs: Dioxine und PCB (Polychlorierte Biphenyle)

Gerade in Lachs aus Aquakultur werden bei Kontrollen immer mal wieder Überschreitungen der empfohlenen und erlaubten Grenzwerte für Dioxine festgestellt. Auch Blei und Cadmium wurden schon in Zuchtlachs festgestellt. Polybromierte Diphenylether (PBDEs) - dienen als Brandschutzmittel - wurden ebenfalls in gezüchtetem Lachs gefunden. Was all diese Stoffe langfristig im menschlichen Körper auslösen, ist bislang kaum erforscht.

PCB in fettreichen Fischarten

PCB - Polychlorierte Biphenyle - zählen zu den giftigsten Stoffen, die der Mensch erschaffen hat. Mittlerweile ist die Herstellung zwar weltweit verboten, die Sünden der Vergangeheit belasten unsere Umwelt jedoch noch folgenreich. PCB kann nahezu überall nachgewiesen werden - in Milch, Eiern, Fisch oder auch in menschlichem Sperma. Vergleichsweise viel PCB lagert sich im Fett von Lachs, Makrele und Heilbutt an. Schwertwale und manche Delfinpopulationen sind wegen PCB sogar akut vom Aussterben bedroht.

Plastik im Meer durch Fischerei

Der Film Seaspiracy

Den Machern des US-Dokumentarfilms „Seaspiracy“ von 2021 (zu sehen auf Netflix) gehen die Forderungen von Greenpeace nicht weit genug.

Sie werfen Umweltschutzorganisationen vor, das Problem der Vernichtung mariner Ökosysteme durch die globale Fischerei zu unterschätzen oder gar zu ignorieren. Sie würden sich darauf beschränken, Verbraucher zum Verzicht auf Plastik aufzurufen, statt auf die Gefahren der Fischerei hinzuweisen. Zudem wäre eine Kontrolle der Fischerei auf den Meeren nicht möglich.

Der Film bezeichnet die Folgen dieses Umstands als verheerend, denn die Ökosysteme der Meere seien für das Klima der gesamten Erde entscheidend, da sie wesentlich mehr CO2 absorbieren würden als der Regenwald. Sie erzeugen rund 85 % des Sauerstoffs auf der Erde.

Gerade weil sich die Situation in den Meeren sich immer weiter zuspitzt, sollten wir uns damit beschäftigen. Jeder kann tatsächlich einen Teil dazu beitragen, die Situation zu verbessern. Und aus vielen kleinen Teilen, wird am Ende ein großes Ganzes. Natürlich geht es nicht ohne politische Veränderungen auf EU- und gerade auch auf globaler Ebene – Aber eines der mächtigsten Werkzeuge zur Veränderung ist der Verbraucher selbst mit seiner Kaufkraft.

Wenig oder am besten KEINEN Fisch konsumieren – Was dann passiert? Die Nachfrage verringert sich – weniger Fisch wird gefangen – Fischpopulationen können sich erholen – es entsteht weniger Beifang und Müll durch Fischerei

Auf die Benutzung von Gegenständen aus EINWEGPLASTIK verzichten: To-Go-Besteck, To-Go-Becher, Zahnbürsten, Küchenutensilien, Kosmetika usw.

Auf KINDERSPIELZEUG AUS PLASTIK verzichten

Auf Küchen- und Haushaltsgegenstände AUS PLASTIK verzichten, wo es eben geht

Auf Produkte aus China und anderen Ländern, die aktiv UMWELTSCHMUTZUNG betreiben und keinerlei Gesundheitsschutz-Maßnahmen für Mitarbeiter beachten, verzichten

Wo immer es geht auf alternative Materialien zurückgreifen: Holz (aus nachhaltiger Forstwirtschaft, schnell nachwachsendes Holz wie z.B. Bambus), Papier und Pappe, Glas, Borosilikatglas usw. Vorsicht bei sogenannten Bio-Kunststoffen! Es gibt sie und sie können eine gute Sache sein, allerdings gibt es auch Varianten die aus einer Mischung von z.B. Zuckerrohr oder Maisstärke und Einwegplastik bestehen.

Insgesamt weniger neu kaufen. Muss es wirklich immer neu sein? Ist das alte nicht vielleicht noch gut oder kann man das, was man Anschaffen muss, nicht vielleicht auch gebraucht besorgen? Unsere Wirtschaft und unsere ganze Gesellschaft ist darauf ausgerichtet, dass wir möglichst viel konsumieren. Es gibt kein ewiges Wachstum. Wir müssen endlich andere Ziele und Prioritäten setzen, um eine langfristige Lösung für Mensch und Umwelt zu finden.

Diese Liste ließe sich sicherlich noch erweitern…

 …es gibt viele gute Tipps im Netz und wirklich gute Ansätze, nachhaltiger zu leben. Es gibt Blogger und Magazine, die darüber schreiben. Es gibt Social-Media-Posts, die darüber aufklären. Es gibt Unternehmen, die sich ernsthaft engagieren. Es ist ein Trendthema, was von vielen Seiten gerne aufgegriffen wird. Und das ist grundsätzlich erstmal vorteilhaft für unsere Welt und Umwelt.

Die eigene Entscheidung - Letztendlich...

…muss jeder für sich persönlich entscheiden, wie er sein Leben gestaltet und welche Bedeutung Nachhaltigkeit für ihn hat. Nachhaltigkeit ist kein geschützer Begriff. Wir versuchen es dennoch mal aus unserer Sicht auf den Punkt zu bringen:

Nachhaltigkeit ist, wenn wir so leben, dass unsere Welt mit ihren Ressourcen – ob Tier, Pflanze, Mensch oder Gestein – NICHT ausgebeutet wird, sodass sie langfristig daran zu Grunde geht.

Auch wenn jeder selbst entscheidet, eine Meinung kann man sich erst dann objektiv bilden, wenn man informiert ist und die Sachlage kennt und versteht. Und Bildung ist immer der erste Schritt zu Aufklärung und Veränderung. In diesem Sinne, ein großes Lob und vor Allem ein riesengroßes DANKESCHÖN, dass Sie bis hierher gelesen haben.

"Keiner KaNn Alles - Aber jeder kann etwas tun."

Sylvia Alice Earle – Ozeanografin und Umweltaktivistin

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